„Viu wichtiger isch der Kampfgeist wo der zeigt heit.“
Das zweite Meisterschaftsspiel der Saison endete zwar in einer Niederlage, zeigte aber auch auf, zu was die Equipe unter Coach Friedli alles fähig war. Das der Match gegen die kampf- und spielstarken Frauen aus Nidau schwierig werden würde, war von Anfang an klar. Die letzten Begegnungen endeten mit knappen Resultaten und Muskelkater, zuletzt stand man sich im April 2022 gegenüber und ging mit einem Endstand vom 1:1 auseinander.
In diesem verregneten Dienstagabend-Spiel hatten die Gäste in der Startphase die Oberhand. Sie umspielten uns in der Mitte und konnten gefährlich nahe ans Tor kommen. Das Tempo des Spiels hatte sich im Vergleich zu Münchenbuchsee und Delemont drastisch verschnellert und liess uns wenig Raum, unser Spiel aufzubauen. Aufgrund dieser Druckphase passierte das erste Gegentor, das schlicht weg schon herausgespielt war. Wir gewannen zwar zunehmend Zweikämpfe und konnten lange Bälle auf unsere Flügelspielerinnen schicken, die Frauen aus Nidau waren stets wachsam und spielten körperbetont, was uns das Flanken erheblich erschwerte. Durch einen unglücklichen Eckball, der nahe und hoch ans Tor kam und Noa nicht ganz darüber lenken konnte, gerieten wir in einen 0:2 Rückstand.
Eine Reaktion kam bald darauf, als sich Lina nach einem langen Ball gegen die Verteidigerin durchsetzte auch die Torhüterin stehen liess. Das Pausenläuten verschaffte Coach Friedli die nötige Zeit, um Anpassungen vorzunehmen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Die Haltung, die er von uns erwartete, konnten wir im Spiel umsetzten. Wir eroberten mehr Bälle im Mittelfeld und konnten früher Druck auf die ballführende Spielerin aufbauen. Die Zweikämpfe waren auf beiden Seiten hart – wieviele Freistösse es gegeben hatte, wurde nicht mitgezählt. Der eindeutige Beweis für unseren Kampfgeist wurde von Tämi geliefert, als sie einem Ball so lang nachsetzte, bis sie Torhüterin und Gegenspielerin genug unter Druck gesetzt hatte, um den Ball abzuluchsen und einzuschieben. Trotz des prasselnden Regens war das letzte Viertel des Spiels hitzig, emotional und nervenaufreibend. Beide Teams hatten weitere Top-Chancen, das Spiel auf ihre Seite zu kippen.
Schlussendlich war es ein Missverständnis im 16ner, das eine Gegenspielerin ausnutzte und ganz kurz vor Schluss zum 3:2 ausnutzte. Der abschliessende Freistoss von Dänele, der nur knapp übers Tor ging, konnte uns nicht mehr zum Ausgleich verhelfen.
Trotz Niederlage zeigte die Equipe eine starke Teamleistung und viel Wille, und man sah erstmals, was in dieser Saison alles möglich wäre.