Der Match gegen Courroux stand vor der Tür und genau wie vor einem halben Jahr wusste man, dass die Jurassierinnen keinesfalls zu unterschätzen waren. Der Unterschied war jedoch: Die 2. Ligistinnen des Vereins hatten gleichzeitig ein Spiel in Interlaken zu bestreiten und waren somit als Verstärkung nicht verfügbar. So rückten unsere Gegnerinnen ohne oberklassige Verstärkung an und hatte ausserdem keine Auswechselspielerinnnen (jedenfalls keine mit Einsatz) dabei.
Die Startphase schien ganz nach unserem Gusto zu verlaufen. Wir kommunizierten gut und erspielten uns bereits einige Chancen über die Flügelläuferinnen. Lange dauerte diese Druckphase aber nicht an. Bereits nach 10 Minuten erhöhten die Jurassierinnen den Druck und wir agierten zunehmend hektisch und unpräzise. Nun folgte die Szene, die die sonst souveräne Innenverteidigung alt aussehen liess… Die starke Nummer 10 aus Courroux erlief sich im Laufduell mit Misch einen leichten Vorteil, ob ganz ohne Foul sei dahingestellt, und liess Jasi mit einem Haken stehen. Vor sich hatte sie nur noch Noa, welche gegen den gut platzierten Schuss auch nichts mehr ausrichten konnte. Unverständnis machte sich auf den Gesichtern des Heimteams und den Fans breit – man war innerhalb weniger Minuten in sich zusammengesackt. Die Fehlpässe wurden nicht wirklich weniger, immerhin hatte man den gegnerischen Sturm einigermassen im Griff. Als man sich etwas gefangen hatte und wieder mehr Bälle gezielt nach vorne gebracht wurde, wurde Livi von aussen schön lanciert. Auch wenn ihr Herz dabei wahrscheinlich heftig flatterte, behielt sie einen kühlen Kopf und schenkte uns den Ausgleich. 1:1. Wir kämpften uns die Spieldominanz nach und nach zurück. Bei einem von Linas perfekten Eckbällen konnte sich Pri durchsetzen und ins untere, linke Eck köpfen. Die gegnerische Spielerin war mit ihrem Befreiungsschlag zu spät – der Ball war schon über die Linie gesprungen, 2:1. So ging es dann doch mit einem guten Gefühl zum Pausentee. Coach Toni war, verständlicherweise, nicht sehr zufreiden und verlangte weniger Ballverluste.
Die zweite Halbzeit ist kurz zusammengefasst: Wir zeigten nicht unser bestes Spiel, in unterschiedlichen Hinsichten nicht. Einerseits verpassten wir diverse hochprozentige Chancen, den Vorsprung sicher auszubauen. Andererseits klappte das Passspiel immer noch nicht ganz und man verliess sich oft auf den langen Ball nach vorne, der nicht immer sein Ziel fand. Trotzdem kann gesagt werden, dass Torhüterin Noa nicht viel zu tun hatte und man schlussendlich nichts anbrennen liess. Ein weitere Sieg bedeutet: Weiterhin ungeschlagen in der Rückrunde!